Indonesischer Abend in der Auferstehungskirche am 6. September 2024 - Nachbericht

Indonesischer Abend in der Auferstehungskirche am 6. September 2024 - Nachbericht

Indonesischer Abend in der Auferstehungskirche am 6. September 2024 - Nachbericht

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Indonesischer Abend in der Auferstehungskirche am 6. September 2024 - Nachbericht

Die Veranstalter des Abends: Debby Tarigan, Sonya Tarigan (Berufspraktikantin im Jugendreferat), Joy de la Cruz (Internationale Gemeinde Bad Oeynhausen), Albert Purba, Frank Meier-Barthel (Ev. Erwachsenenbildung) und Sylke Cremer (Kirche in Vielfalt).


Am Freitagabend, 6. September, fand im Foyer der Auferstehungskirche am Bad Oeynhausener Kurpark ein „Indonesischer Abend“ statt. Etwa 45 Gäste unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Konfessionen verbrachten zwei stimmungsvolle und informative Stunden miteinander. Die Projektstelle „Kirche in Vielfalt“ des Evangelischen Kirchenkreises Vlotho und die Evangelische Erwachsenenbildung hatten das Programm gemeinsam mit dem indonesischen Pfarrer Albert Purba und seiner Frau Debby Tarigan gestaltet.

„Wir können heute Abend nur einige Impulse setzen“, sagte Frank Meier-Barthel von der Ev. Erwachsenenbildung in der Einleitung des Abends. Indonesien mit seinen mehr als 17.500 Inseln und ca. 280 Millionen Einwohnern sei ethnisch, religiös und kulturell derart vielseitig, dass alle Beiträge des Abends nur kleine Schlaglichter auf den größten Inselstaat der Welt werfen könnten.

Diese Schlaglichter bestanden nicht nur aus kurzen Literaturrezitationen, musikalisch unterlegten Fotostrecken und Referaten, sondern auch aus indonesischem Essen, das Debby Tarigan gemeinsam mit dem Veranstaltungsteam zubereitet hatte. Es waren Menschen aus Indonesien zu Gast, die es genossen, landestypisch zubereitete Kürbissuppe und in Blätter gewickelte Maishappen in Gemeinschaft essen zu können. In Restaurants werden die Aromen leider zumeist dem in Deutschland verbreiteten Geschmack angepasst. Überhaupt waren die beiden Imbisse, die zwischendurch gereicht wurden, wichtig für die herzliche Atmosphäre des Abends. Dies vermittelte dem internationalen Publikum ein Gemeinschaftsgefühl, das sich aus reinen Wortbeiträgen nicht ergeben kann.

Indonesien ist der Staat mit der viertgrößten Bevölkerung und zugleich der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Mehr als 85 Prozent der Indonesier*innen gehören dem muslimischen, etwa zehn Prozent dem christlichen Glauben an. Pfarrer Albert Purba, der im Jahr 2019 mit seiner Familie von Jakarta nach Herford kam, berichtete, wie sich das christlich-muslimische Miteinander aus seiner persönlichen Perspektive gestaltet.

Traditionell gingen die Religionen tolerant miteinander um. Christ*innen brächten muslimischen Nachbar*innen zu Weihnachten Kekse; im Gegenzug werden die christlichen Nachbar*innen am Zuckerfest mit Süßigkeiten beschenkt. In den letzten beiden Jahrzehnten haben sich jedoch sowohl im Christentum als auch im Islam intolerante, teils fundamentalistische Gruppen herausgebildet. Es handele sich um Minderheiten, die jedoch viel Raum in der Öffentlichkeit, vor allem in den Sozialen Medien, einnähmen.

Pfarrer Purba sprach über blutige islamistische Anschläge. Darüber würde auch in europäischen Zeitungen berichtet, während das friedliche Miteinander in Indonesien keinen internationalen Nachrichtenwert habe. So wies Albert Purba auf muslimische Gläubige hin, die sich an Kirchen versammelten, um diese vor etwaigen Übergriffen zu schützen, wenn ein christlicher Gottesdienst stattfindet. Der indonesische Pfarrer sprach sich dafür aus, dass die Religionen tolerant miteinander lebten und sich als Teile einer indonesischen Nation verstünden.

Sylke Cremer von „Kirche in Vielfalt“ griff dies auf und appellierte an die Toleranz und Offenheit der Religionen auch in Deutschland. Wir können viel voneinander lernen, wenn wir aufeinander zugehen, und wir müssen eine gemeinsame Zukunft gestalten. Damit endete der offizielle Teil des Abends. Wegen der guten Stimmung und fasziniert von neuen Eindrücken blieben die meisten Gäste im Foyer der Kirche und tanzten spontan zu indonesischer Musik – ein besonderer Abend, der dazu ermuntert, weitere dieser Art zu veranstalten.

Pfarrer Purba erklärt, wie man traditionell indonesisch tanzt.

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